Hat die Kalte-Krieg-Geheimarmee P 26 auch für Inlandeinsätze trainiert?
Gian Trepp im Gespräch mit Jo Lang, Historiker und ehemaliger Nationalrat.
Die P 26 war eine während des Kalten Krieges aufgebaute geheime militärische Kaderorganisation. Sie sollte im Fall einer Besetzung der Schweiz durch die Sowjetunion Widerstand leisten. Eine Gesetzesgrundlage für die vom damaligen Eidgenössischen Militärdepartement finanzierte Geheimarmee gab es nicht. Als P 26 im Rahmen der Fichenaffäre 1990 enttarnt wurde, zählte die Organisation rund 400 Mitglieder. Darauf wurde die Geheimarmee vom Bundesrat aufgelöst, die Akten bleiben bis 2040 unter Verschluss.
Josef Lang, Historiker und ehemaliger Nationalrat, hat während seiner Zeit im Parlament mit mehreren Vorstössen versucht, die Akten und Berichte um die 1990 aufgelöste P 26 öffentlich zu machen. Erfolglos. Lang geht davon aus, dass die kürzlich im Departement VBS in Bern verschwundenen P-26-Akten bewusst aus der Welt geschafft worden sind.
Kurz vor dem Bekanntwerden des Verschwindens der P-26-Akten strahlte das welsche Fernsehen einen unkritischen Dokfilm über P 26 aus. Darin kommen ausschliesslich Veteranen und Befürworter zu Wort, der bis heute ungeklärten Tod (Mord?) an Oberstleutnant Herbert Alboth im Dunstkreis von P 26 im Jahre 1990 klammert dieser Film aus.
BERICHT DER PARLAMENTARISCHEM UNTERSUCHUNGSKOMMISSION (PUK EMD) VOM 17. NOVEMBER 1990
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Sendung vom 27.02.2018